Vertrauen in Gottes Führung in Zeiten des Wandels

Geliebte Gemeinde,

Vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen und verlasse dich nicht auf deinen Verstand; unterwirf dich ihm auf allen deinen Wegen, so wird er deine Pfade gerade machen.“ – Sprüche 3,5-6

Wenn wir uns nach den jüngsten Wahlen in unserem Land versammeln, befinden wir uns in einer Zeit der Unsicherheit. Die Luft ist dick vor Erwartung, denn wir warten auf die Bildung neuer Koalitionen und die Bildung einer neuen Führung. Wenn du dies liest, werden wir wahrscheinlich ein klareres Bild davon haben, in welche Richtung sich unser Land entwickeln wird. Doch in dieser Zeit des Wartens und Fragens ist es für uns an der Zeit, uns an eine tiefe Wahrheit zu erinnern: Unser Gott hat alles im Griff.

In unserer menschlichen Weisheit stellen wir uns oft vor, was wir für das ideale Land und die ideale Regierung halten. Wir träumen von perfekten Schulsystemen, nahtlosen Verkehrsnetzen und solider wirtschaftlicher Stabilität. Wir stellen uns eine Gesellschaft vor, in der alle Bedürfnisse befriedigt werden und in der es jedem Bürger gut geht. Die Geschichte und die Heilige Schrift zeigen uns jedoch, dass selbst diese gut gemeinten Bestrebungen uns in die Irre führen können. Wenn Menschen das Gefühl haben, alles zu haben, können sie selbstgefällig werden und sich von Gott abwenden. Dieses Muster zieht sich durch die gesamte Bibel, insbesondere bei den Israeliten, und es ist auch heute noch aktuell.

Die Geschichte der Israeliten ist eine eindringliche Mahnung. Immer wieder erlebten sie Zeiten des Wohlstands und des Friedens, nur um dann den Gott zu vergessen, der für sie sorgte. Sie hingen Götzen nach und verließen die Gebote, weil sie glaubten, dass ihre eigene Stärke und Weisheit ihren Erfolg sicherten. Doch in den Zeiten des Kampfes und des Exils kehrten sie zu Gott zurück und erkannten ihre Abhängigkeit von seiner Barmherzigkeit und Führung.

Das Gleiche erleben wir an Orten, an denen die Umstände schrecklich sind, wo das Christentum verboten ist und Gläubige verfolgt werden, oftmals ein Aufblühen des Glaubens. Obwohl ich nicht für Not oder Verfolgung plädiere, erinnern uns diese Situationen daran, dass unser Glaube nicht aufgrund unserer Umstände gedeiht, sondern aufgrund der unerschütterlichen Souveränität Gottes. In Ländern, in denen Christen ihren Glauben im Verborgenen praktizieren müssen, vertieft sich ihr Vertrauen in Gott, und ihre Gemeinschaften werden trotz der Widrigkeiten, denen sie ausgesetzt sind, stärker.

In Anbetracht dieser Beobachtungen ist es wichtig, dass wir uns weiterhin auf Gottes Souveränität und Güte konzentrieren. Wir sollten nicht vergessen, Gott in Zeiten des Wohlstands zu danken und anzuerkennen, dass alle Segnungen von ihm kommen. Wenn unser Leben von Überfluss und Sicherheit erfüllt ist, müssen wir uns daran erinnern, dass wir diese Gaben nicht selbst geschaffen haben, sondern dass sie uns von unserem gütigen Vater geschenkt wurden. Nutzen wir unseren Segen, um ihn zu verherrlichen und den Menschen um uns herum zu dienen, indem wir seine Liebe und Großzügigkeit widerspiegeln.

Und lasst uns in schwierigen Zeiten an der Gewissheit festhalten, dass unser Gott immer noch die Kontrolle hat und selbst aus den trostlosesten Situationen wunderbare Dinge hervorbringen kann. Wenn wir mit Herausforderungen konfrontiert sind, seien es persönliche oder gemeinschaftliche, sind wir aufgerufen, auf Gottes Plan zu vertrauen und seine Kraft zu suchen. Unser Glaube kann ein Leuchtfeuer der

 

Hoffnung und der Widerstandsfähigkeit sein, das in der Dunkelheit hell leuchtet und andere zum Licht Christi führt.

Mögen wir in diesem neuen Kapitel der Geschichte unseres Landes immer wieder Gottes Führung suchen und auf seinen perfekten Plan vertrauen. Beten wir für unsere führenden Politiker, dass ihnen Weisheit und Integrität zuteil werden. Lasst uns für unser Land beten, dass wir uns um Gerechtigkeit, Frieden und Einheit bemühen mögen. Und lasst uns für uns selbst beten, dass wir in unserem Glauben standhaft bleiben und uns stets der Gegenwart und Macht Gottes in unserem Leben bewusst sind.

In Gottes Dienst,

Pastor Werner Straeuli