Unser Leben wird bewertet und gemessen

Unser Leben wird bewertet und gemessen. Hier habe ich ein Lineal – was macht man denn damit?

Es gibt viele Möglichkeiten; Eine Antwort hebt man dann hervor: eine Linie gerade ziehen, denn ohne Lineal kann man kaum selbst einen geraden Strich ziehen.
Ihr Kinder habt gelernt, dass ein Grund, warum Gott uns das Gesetz gegeben hat, ist die Richtschnur für’s Leben. Wer dieses Lineal anwendet, kann einen geraden Weg gehen, dem gelingt das Leben (Ps.1)

Und doch gelingt das Leben eben doch nicht; zu oft stellen wir fest, dass wir krumme Wege gehen. Was ist also falsch? Ist das Gesetz doch ein falsches Lineal?
Nein, sondern wir schaffen es nicht, die Linie zu ziehen. Wir halten nicht stille. Wir wollen unser eigenes Lineal gebrauchen. Wir wollen oft gar keine gerade Linie ziehen, oder?

Und dann nimmt Christus uns das Lineal aus der Hand und sagt: ich ziehe die Linie für dich; ich mach das schon. Lege deine Hand in meine Hand, und meine Hand wird deine Hand führen. Und aufeinmal merkst du, dass es gar nicht so schwierig ist, die Linie zu ziehen, denn sie ist schon gezogen. Bei deiner Taufe hat Gott dir deine Lebenslinie schon bis in den Himmel gezogen.

Siehst du, das entdeckst du, wenn du die Bibel liest. Die Bibel ist Gottes Lineal für dein Leben. Nimm es in die Hand. Und wenn du dieses Lineal fest hälst, wirst du eines Tages zurückschauen und staunen, dass Gott selbst auf krummen Linien noch gerade schreibt, denn Gottes Lineal (Gnade und Vergebung) kennt keine krumme Linien.

Ich habe hier ein Lineal als ein Bild das unser ganzes Leben bewertet und gemessen wird. Alles was wir denken und tun, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, werden an Gottes absoluten Wertmaßstäbe gemessen. Gottes Wertmaßstäbe, sind uns die Gebote Gottes, die uns eine Richtschnur im Glauben sein sollen. Sie sollen uns nicht ein Strick, sondern eine Hilfe sein.

Wenn wir nur das Lineal als unser Wertmaßstab hätten, dann würde es ganz schlimm um uns stehen. Denn keiner von uns kann die Wertmaßstäbe erfüllen. Es ist unser Tun umsonst auch im besten Leben. Martin Luther
Christus jedoch hat diese Wertmaßstäbe, die uns in diesem Bild mit dem Lineal anschaulich gemacht werden, in seinem Tode bis zum Kreuz vollkommen erfüllt. Er hat für uns den Fluch des Gesetzes erlitten in dem er ein Fluch für uns war, denn es steht geschrieben ein jeder, der am Holz hängt ist verflucht.

Er ist unter das Gesetz getan, auf dass er uns von der Knechtschaft und Sklaverei des Gesetzes befreie. Er hat stellvertretend für uns das Gesetz vollkommen erfüllt in ihm und durch ihn stehen wir nicht mehr nur unter der Bewertung des Lineals – des fordernden Gesetzes, sondern unter dem Freispruch Gottes.

Wir erfüllen die Werte, die an uns im Bild durch das Lineal – die Gebote gestellt werden in Christus Jesus. Christus hat das erste Gebot, Gott über alles vollkommen zu lieben vollkommen erfüllt. In ihm sind wir zu Liebe befreit – nun lieben wir Gott aus einem befreitem Herzen. Uns ängstigt es und knechtet uns auch nicht, dass, alles was wir denken und tun, unter das strenge Lineal – die Bewertung Gottes stehen. Christus hat uns von der Qual diese Gebote erfüllen zu müssen und die frustrierende Erfahrung, dass wir dazu nicht im Stande sind, befreit.
Am Ende unseres Lebens wird sich zeigen, ob wir uns auf die Gebote Gottes ausgerichtet haben, ob sie uns Richtschnur in allem, was wir gedacht und getan haben. Es wird sich zeigen ob wir die Prüfung und letzte Bewertung unseres Lebens bestanden haben oder nicht. Es ist ganz klar, dass wir von uns aus gesehen und unsere Versuche fromm zu leben immer unter den Strich fallen werden.

Dazu haben wir Christus und Christi Verdienst nötig, aber es ist dennoch wichtig, dass wir unser Leben heiligen dass wir den alten Menschen und seinem bösen Wandel ausziehen und den neuen Menschen anziehen, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. (Epheser 4, 22- 24) Die Rechtfertigung frei aus Gnaden und Leben in der Heiligung durch die Gnade Gottes sind nicht voneinander zu trennen. Wie Luther es in der Auslegung der ersten Bitte erklärt hat. Wie wird Gottes Name geheiligt? „Wo das Wort Gottes lauter und rein gelehrt wird und wir auch heilig, als die Kinder Gottes danach leben. Dazu hilf uns lieber Vater im Himmel. (1. Bitte)