Interview mit GUSTAV UND URSULA NIEBUHR

Konfirmationsort, Pastor und
Spruch?
Gustav: Konfirmiert von Herrn
Pastor Schnackenberg, Wittenberg.
Psalm 119, 105: Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.
Ursula: Dominee Bergh, NG Kirche
Florida. Psalm 70, 5: Lass deiner sich freuen und fröhlich sein alle, die nach dir fragen; und die dein Heil lieben, lass allewege sagen:
Hochgelobt sei Gott! Wo habt ihr euch getroffen?

In Florida, Westrand. Ich began meine Karriere als Lehrer an der Hoërskool Florida. Ursula hat als Matrikulant mich wundern lassen, ob mein Weg in diese Schule vielleicht einen
besonderen Zweck hatte! Als sie dann im nächsten Jahr Stu-dent an dem Goudstad Onderwyskollege war, ging’s los.

Was hast du studiert?
Gustav: Als Naturwissenschaf-tenlehrer. Später spezialisiert in Kurrikulumangelegenheiten.
Ursula: Als Primarschullehrerin.
Lieblingsessen:
Gustav: Schafboud (Knochenfrei) am Feuer gebraten.
Ursula: Schnitzel und Bratkartoffel.
Wir steuern beide weg von Usu!
Leidest du an eine Phobie?
Gustav: Klaustrophobie.
Ursula: Höhenangst.
Was liesst du im Augenblick?
Gustav: Die Geschichte der Menschheit seit 9 600 vor Christus bis zur industriellen Revolution (verschiedene Au-toren: Menzies, Hancock, Mor-ris, Diamond usw)
Ursula: 101 Kruger Tales (Jeff Gor-don) und Zeitschriften (besonders Gärtnerei und Rezepte).
Wo macht ihr gerne Urlaub?
Im Krugerpark (camping) und die Garden Route (Glentana).
Welches Land möchtest du noch mal sehen?
Gustav: Kanada
Ursula: Kanada und Israel
Beschreibe dich in 5 Worte
Gustav: Eish! Ich “pass”!
Ursula: Ich bin ein dankbares, glückliches, kreatiewes, naturliebendes Gotteskind.
Was macht euch traurig?
Wenn wir sehen wie die Natur verhunzt und das Ekosystem zerstört wird. Das Leid welches eine Dürre über Mensch und Tier kommen lässt
Wie kann man dich verwöhnen?
Gustav: Gutes Essen (Ursula’s selbstgebackenes Brot und Boerekos)
Ursula: Ausessen.
Was lässt dich lachen?
Wir beide geniessen Tiereskapa-den (Ursula besonders die Pavi-ane im Kruger!).
Ursula, wo bist du geboren und aufgewachsen?
Ich bin als Jüngste (Nachkömmling) von vier Kin-dern in Johannesburg geboren und in Florida aufgewachsen wo ich eine glückliche Kindzeit erleben durfte. Ich war ein guter Athlet und mein Vater hat sich immer bemüht um meine Leis-tung weiter zu verbessern (abends Beine eingerieben usw).
Gustav, welche Erinnerungen hast du aus deiner Kindheit die dir besonders lieb sind?
Die Fahrten auf dem Eselkarren frühmorgens zur Schule, be-sonders im Frühling wenn die Natur erwachte. Auch Christ- abende und jährlich nach Weih-nachten einen Wochenlangen Besuch bei meiner ältsten Schwester Linda und ihrem Mann Hugo Paul auf Panbult. Campingferien als Familie auf Richards Bay waren mir etwas ganz Besonderes, so auch Fisch-en im Schwarzwasser “Badedamm”, wo ich zu Pferde hinritt.
Wie viele Kinder habt ihr, wo wohnen sie und was machen sie?
Drei Söhne:
Gus (Katrin Röper, Julia) in Barnstorf, Deutschland (60Km Südlich von Bremen): Berater in der Hühnerwirtschaft.
Martin in Kapstadt, Chartered Accountant.
Dietmar (Christa Oellerman, Lara) in Pretoria, Mechanischer Ingenieur.
Welche Rolle spielt Musik in eurem Leben? Was hört ihr gerne zu?
Leider heutzutage eine zu kleine Rolle. Ich (Gustav) genieße aber immer noch die Oldies aus der Beatle-Zeit. Ich liebe Kirchenmusik, besonders Men-delsohn.
Ursula: Strausswalzer und andere leichtere Musik.
Wofür gibst du gerne Geld aus
(zB Hobby, Bücher, Pflan-zen)?
Wir sind beide “Home makers” und spandieren gerne Geld an Hausverbesserung und Garten
Welche Eigenschaften in Menschen beeindrucken euch?
Toleranz, Freundlichkeit und Aufrichtigkeit.
Wie gefällt es euch auf der Farm?

Gustav Niebuhr
Gustav in seinem “Band” mit Ernst Dedekind links. Piet Bodenstein neben Gustav und Fritz von Alften ganz rechts.

Der Name der Farm, Unver-hofft, sagt wie es uns ergangen ist. Wir hatten nicht geplant hier zu wohnen, aber als die Kinder nach Deutschland aus-wanderten, hatten wir keine Wahl. Jetzt genießen wir es hi-er. Das Leben im Freien gefällt uns sehr und wir schätzen die Gemeinschaft.
Gustav du warst sehr hoch im “Onderwys”. Bist du noch bezogen? Was denkst du vom heutigen Schulsystem?
Nein, nicht so hoch.
Ich war zuständig für das Kurrikulum (Lehrpläne usw) für Schulen (Klasse R-12), Technische Kolleges und Leh-rerausbildung in Südafrika. Hab die Arbeit sehr genoßen, aber als wir gezwungen wurden (politisch) das Wesen des Kurrikulums zu ändern, und ich nicht mit der neuen Richtung identifizieren konnte, hab ich beschlossen, Arbeit zu wechseln und bin anfangs 1997 aus dem Staatsdienst getreten. In 2011 bekam ich die Gele-genheit einen unabhängigen / privaten “examination board” (eine Alternative zur IEB) zu Stande zu bringen. Dort war ich tätig bis Januar 2017 als ich in den Ruhestand trat.
Das heutige öffentliche Schul-wesen in Südafrika tut mir Leid. Dass die Technischen Kolleges abgeschafft (drastisch verändert) wurden, war ein sehr, sehr großer Fehler.
Ursula, du stammst von den Prozeskys: Sind das die Vogelkenner? Von wo kommen deine Vorfahren?
Der Vogelkenner Otlef war ein Cousin meiner Mutter. Der Stammvater der Prozeskys in Südafrika war Missionar in der Berliner Mission. Mein Vater war Afrikaans und kam aus der Sterkstroomgegend in der Ost-kap. Meine Mutter und älteste Schwester waren bis zu ihrem Tode in der NT Westrandge-meinde