Glaubensvorbilder

1. Tim 1,16: Darum ist mir Barmherzigkeit widerfahren, dass Christus Jesus an mir als erstem alle Geduld erweise, zum Vorbild denen, die an ihn glauben sollten zum ewigen Leben.

Liebe Gemeinde,

Glaubensvorbilder! Wer ist dir ein Vorbild im Glauben? Wer kommt dir in den Sinn? Vielleicht denkst du an deine Mutter oder deinen Patenonkel. Deine Freundin. Ein Gemeindeglied. Eine Pastorenfrau.
Die Bibel fu hrt uns viele Ma nner und Frauen vor Augen. Wahre Glaubensvorbilder. Ich denke da an Noah baut eine Arche auf trockenes Land. Ha lt sich an Gottes Wort. Rebekka geht mit dem Knecht Abrahams in eine unbekannte neue Heimat. La sst sich einfach auf den fremden Isaak als zuku nftiger Mann ein, ohne ihn je begegnet zu sein. Oder Joseph geht sein Weg im vollen Vertrauen auf Gottes Fu hrung. Daniel lässt sich nicht durch to dliche Drohung beirren. Ha lt sich treu zu Gott, nicht nur mit dem Herzen, sondern mit seiner Tat (nicht nur erstes Gebot, sondern auch zweites und drittes). Ach, da bietet die Bibel ein Reichtum an Identifikationsmo glichkeiten. Ma nner und Frauen, die Mut machen, die einen beflu geln, a hnliche Wege des Glaubens mutig zu gehen.

Paulus schreibt dem jungen Timotheus und nennt sich selbst als Vorbild. Dabei geht es ihm hier nicht um seinen Mut und stete Treue trotz allem, was ihm widerfa hrt: ob Tru bsal oder Hunger oder Blo ße oder Gefahr. Er denkt nicht an sein Bekenntnis vor vielen Zeugen trotz Gefangenschaft, Todesnot, Schiffsbruch, Gefahr unter Ra uber, 5 mal 40 Geißelhiebe minus einen. Nein, Paulus nennt sich hier ein Vorbild und denkt an seine schandhaften Existenz als Christenverfolger. Als einer, der mit großem Eifer und Energie gegen Christus und seine Gemeinde geka mpft hatte. Einer, mit dem Christus Jesus aber Geduld hatte, um ihn dann schließlich mit reicher Barmherzigkeit zu u berschu tten, ihm die Schuld zu vergeben, ihm u berschwa nglich empfangen zu lassen. Zum Vorbild denen, die an Christus glauben sollten zum ewigen Leben.
Ja, Paulus begibt sich in Gesellschaft einer anderen Reihe von Leuten, die uns als Vorbilder fu r unser Glauben dienen sollen. Die gerade nichts vorzuweisen haben. Da gibt es keine Mo glichkeit, dass sie auf ihr Werk, ihre Treue, ihren Mut, ihre Festigkeit, sondern vielmehr auf die große Barmherzigkeit Gottes aufmerksam machen. Wir sehen Paulus hier als großen Gegner des Evangeliums, der Blut auf den Ha nden hat, der aber in die Arme des barmherzigen Christus aufgenommen wird. Paulus in Gesellschaft anderer großen Su nder, wie: Zacha us. Die Hure, die Jesu Fu ße mit ihrem Haar salbt. Oder der Scha cher am Kreuz. Diese wollen uns unzweideutig erkennen lassen, wir haben einen barmherzigen Heiland.

Da gibt es manchmal etwas, was wir gern von unserer Lebensgeschichte streichen wollen. Zeiten, wo wir hingeguckt haben, wo wir eigentlich hatten weggucken sollen. Zeiten wo wir sehen, ho ren, hinho ren sollten, doch unsere Augen, unsere Ohren, unsere Ha nde verschlossen haben. Taten, die wir so gerne ungeschehen machen wollen. La hmung und gemu tliches Zuru cklehnen, wo wir doch eigentlich auftreten und handeln sollten.

Hat Christus noch Zeit fu r mich? Habe ich noch einen Platz bei ihm? Selbstversta ndlich! Denke an Saulus. Er soll dir ein Vorbild sein. Ein Vorbild der Barmherzigkeit Gottes.
Bekenne Gott deine Last und halte deine Ha nde, dein Herz, dein Leben erneut hin, um reichlich aus der Hand deines barmherzigen Gottes zu empfangen.

Was das dann aus dich macht?
Jesus hat es einst so gestellt: „Wem viel vergeben ist, der liebt viel!“

Es grüßt,
Euer Pastor
Helmut Paul