Sehr geehrte/r Dame! Herr!
Vor einiger Zeit bekam ich ein Buch von Eibach in den Händen. Ich habe es mit großem Interesse und wachsender Unruhe gelesen. Ein Zeitchen danach bekam ich das Buch von Dr. Martin Jost: „Die ethische Basis der Medizin.“ Das habe ich auch mit großem Interesse gelesen, nur wurde meine innere Unruhe sehr viel größer.
Ich habe mich als solches mit Büchern von Wilder Smith und Prof W. Gitt beschäftigt. Auch hier las ich mit gespanntem Interesse, und auch hier wurde ich von der gleichen Unruhe befallen.
Mein Interesse galt der wunderbaren Schöpfermacht Gottes, und die größe Gottes unseres himmlischen Vaters. Ich hatte aufgegeben alles zu begreifen, denn ich bin naturwissenschaftlich ein ganzer Laie, vieles geht mir ab und vieles ist mir zu hoch, es verstehen zu können. Dennoch bekam ich eine Ahnung von der Größe des lebendigen Gottes, der Schöpfer, Himmels und der Erde. Nein ich habe es ganz aufgegeben zu begreifen, ich wurde vielmehr ergriffen, von Ihm, der dieses alles mit seinem gewaltigen Schöpferwort geschaffen hat. Ja, durch Jesus Christus, der zu uns als das Wort Gottes kam, das am Anfang bei Gott war, ehe unsere Zeit angefangen hatte (Joh 1, 1- 3; Kol 1, 15 – 20).
Gott groß machen, so verstehe ich die Botschaft des Alten und Neues Testamentes, dazu sind wir Menschen gerufen. Dazu noch, sind wir Verwalter Gottes, die sich die Erde im Gehorsam an Ihm und sein Wort, untertan machen sollten und sollen.
Da nun ist der Krisenherd meiner Unruhe. Wir sind ja nicht gute Verwalter der gefallenen und dennoch guten und so wunderbar geschaffenen Schöpferwelt Gottes, wenn wir ihm nicht mehr glauben und wenn wir ihn nicht mehr kennen und, wie mir aus den Büchern, die ich gelesen habe, nicht mehr kennen wollen. Ich meine damit die Auseinandersetzungen, die christliche Wissenschaftler mit Nicht-Gläubigen-Wissenschaftlern hatten und haben. Ich wurde mir bewußt, welche ungeheurlichen Folgen eine nicht verantwortete Genenforschung haben wird und schon hat.
Wenn Kinder im Mutterleibe, die eine mögliche schwere Behinderung haben könnten, abgetrieben werden und als solche nicht lebenstauglich und lebensfähig betrachtet werden, dann ist es nur ein kleiner Sprung, dass man die Alten und die noch lebenden Behinderten auch als Lebensuntauglich betrachten wird. Ja, dann kann jeder ausmalen, welche verheerende Folgen sich dann noch ergeben werden. Christliche Eltern, die dennoch ihr Kind austragen, werden isoliert werden und es zu fühlen bekommen, dass sie den Dreist hatten, das Kind trotz allen negativen finanziellen, persönlichen und sonstigen sozialen und kulturellen Implikationen und Folgen zur Welt zu bringen. Dann wird unsere Welt kalt werden und Behinderte, die dennoch geboren werden, werden ein ähnlich schweres Los haben, wie es in Indien der Fall ist. Man kann sich von Gott abwenden, sehr wohl, die Freiheit haben wir, aber dann müssen wir auch ohne ihn leben können und wollen. Das wird grauenhafte und furchtbare Folgen mit sich bringen. Eine Welt ohne Geborgenheit und Liebe,- das ist die Welt, die uns zufallen wird – wenn wir Gott und seinem Wort aufräumen.
Eine Welt ohne Gott – bewahre Gott uns davor – wird ohne Hingabe, Dienst, Opfer und liebevolle Zuwendung sein. Dann wird die Natur ihr letztes großes schweres Leiden erleben, bis Gott sich ihr wieder annehmen wird und sie in ihrem Sehnen nach Erlösung helfen und erhören wird (Röm. 8, 8, 18 – 25). Darüber bin ich traurig, während uns durch die Wissenschaftler und ihre Gott gegebenen Gaben immer mehr die unaussprechliche und unausforschliche Größe Gottes hervorheben und beleuchten, desto größer wird der Abfall. Der Unglaube nimmt auch immer mehr zu. Ich errege mich so vor Staunen und Freude über die große und wunderbare Schöpfermacht Gottes. Die Bücher, die ich von christlichen Wissenschaftlern lesen durfte – es ist mir keine Selbstverständlichkeit – es ist mir ein Vorrecht, sie lesen zu dürfen. Dann wird mir die „Schöpfung” die J. Haiden gedichtet, vertont und musikalisch umrahmt hat, zu einer großen Freude. Ja, so ist es, so ist Gott, nicht zu fassen herrlich, groß, majestätisch und gewaltig, ewig nicht zu ergründen, wie Paulus es in seinem Loblied im Römer Brief schreibt und wie wir es auch im Jesaja Buch lesen..
“Weißt du nicht? Hast Du nicht gehört ? Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde und matt, sein Verstand ist unausforschlich” (Jes 40, 28). „Denn so spricht der Herr, der den Himmel geschaffen hat – er ist Gott; der
die Erde bereitet und gemacht hat – er hat sie gegründet; er hat sie nicht geschaffen, dass sie leer sein sollen, sondern sie bereitet, dass man auf ihr wohnen solle : Ich bin der Herr und sonst keiner mehr” (Jes 45,19). “Ich habe von Anfang an verkündigt, was hernach kommen soll, und Vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich” (Jes 46,10).
„O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege! Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen? ( Jes 40,13 ) Oder „wer hat ihm etwas zuvor gegeben, daß Gott ihm vergelten müßte?” (Hiob 41,3) Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit (Röm. 11,33 -36).
„Wer bestimmt den Geist des Herrn, und welche Ratgeber unterweist ihn?” (Jes 40,13).
So sinne ich dem allem nach, und frage mich, wohin wir mit unserer Gott anvertrauten Welt unterwegs sind. Ist es zu ihrem Heil, oder zu ihrem Unheil, ist es zu ihrem Aufbau oder zu ihrer Vernichtung? Die Bibel hat es uns voraus gesagt, daß diese Erde mit großen Krachen vergehen wird. Das Unrecht und die Schuld der Menschen belastet auch die Erde (Jes 24,19-20; 2 Petr 3,8 -10).
Ihre Missetat drückt sie und sie wird hin und her geworfen werden wie eine schwankende Hütte und sie wird vernichtet werden. In den Psalmen finden wir ein anderes Wort: „Du hast Vorzeiten die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk; sie werden alle vergehen, du aber bleibst ; sie werden alle veralten, wie ein altes Gewand; wie ein Kleid wirst du sie wechseln, und sie werden verwandelt werden. Du aber bleibst, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende“ (Ps 102,26-28). Während der Auf- klärung und den damit gehenden Rationalismus und Vernunftglauben, verflüchtigte sich der Glaube an Gott. Die Massen wurden auch davon ergriffen und auch bei ihnen nahm auch die Gottesfurcht ab. Heute meinen viele Wissenschaftler ohne Gott leben und arbeiten zu können. Und für die, die doch irgendwie glauben, ist Gott eine Arbeitshypothese geworden. Das ist meine Erkenntnis, die ich meine dazu gewonnen zu haben, dass der theoretische Atheismus irgendwo zu einem praktischen Nihilismus führt. Es hat praktisch Folgen, wenn Wissenschaftler nicht an Gott glauben, es hat Folgen für die Arbeitswelt, Folgen für die Ökologie und für die Umwelt, so auch für die ungeborenen Kinder im Mutterleibe.
Wenn der Glaube an Gott sich bei vielen aufgelöst hat oder verdünnt hat zu irgend einen „Gott-Glauben”, so verflüchtigt sich auch die Grundlage der Ethik. Das Leben hat keine Ecken und Kanten mehr, alles ist recht, alles ist erlaubt, und damit verbreitet sich eine immer größer werdende Unsicherheit und Lebensüberdruß. Ich wage nicht daran zu denken, welches die Folgen des ethischen Pluralismus für uns sein werden. Gott wird uns dann in der Menschenhand geben, und das wird schrecklich und entsetzlich sein. Denn, wenn die Ehrfurcht vor Gott und seinem Wort schwindet, dann schwindet auch die Ehrfurcht vor der Schöpfung, vor dem Leben und auch mit der Ehrfurcht vor dem Menschen, als einen der in Gottes Ebenbild geschaffen ist. Wir haben die göttlichen Maßstäbe für zeitlich humanistisch menschliche Maßstäbe vertauscht (ausgetauscht). Das wird zu einem Chaos führen, der zu einer Diktatur führen wird – eine Weltdiktatur ist nicht ausgeschlossen – sondern möglich und diese neue Weltordnung ist uns gespenstisch nahe gerückt.
Euer
Louis Engelbrecht
(Nächstes mal: Einer Überlegung, zu dem Leben mit Gott, und das Leben ohne Gott.)