Aus des Pastors Feder

1. Joh 3,8: „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.“

Liebe Gemeinde,
AB de Villiers hat sich von der Proteas-Kricket-Welt verabschiedet! Angekündigt hat er, in Zukunft nicht mehr unter den 11 Spielern der Nationalmannschaft auf dem Cricketplatz zu erscheinen. Er will sich nun zurückziehen. Nicht mehr wird man ihn live als Proteasspieler erleben. Kein World Cup mehr mit AB! Was Cricketfans nun noch von ihm haben, sind gute Erinnerungen der Vergangenheit, festgehalten und griffbereit auf Youtube. Was kleine Kricketspieler nun noch von ihm haben, ist ein Vorbild – Videos, die sie nachahmen können in der Hoffnung, wenn doch nicht so gut wie ihn spielen zu können, doch wenigstens fast so gut oder besser als bisher.

Viele sehen das mit Jesus ähnlich. Er sei ein sehr guter Mensch, habe so vielen geholfen, habe solche gute Ideen gehabt. Doch spätestens seit seiner Himmelfahrt sei diese schöne Zeit vorbei. Er habe sich von der Welt verabschiedet. Und was man jetzt noch von ihm habe, seien Erzählungen, die man immer wieder lesen könne. Nette Geschichte von früheren Zeiten. Vielleicht hier und da könne man sich etwas bei ihm abgucken, von ihm lernen, wie man zu leben habe und wie anderen zu helfen sei.

Ähnliche Gedanken dringen manchmal auch bei uns ein. Doch nach anfänglichen Optimismus, sehen wir, wie wenig uns mit solch einem Jesus tatsächlich geholfen ist. Denn was damit bleibt, sind die Werke des Teufels, der so listig vorgeht, dass ich vielfach erst im Nachhinein erkenne, wie er so geschickt seine Arbeit verrichtet — während ich die Vordertür behutsam verriegelt und im Blick behalten habe, ist er durch die Hintertür reingeschlüpft. Und dann, was bleibt ist unsere Sünde, die wir nicht einfach wie Kleidungsstücke von uns legen können. Und was bleibt ist der Tod, der trotz jeglicher Verdrängung oder Ablenkung immer wieder an die Oberfläche dringt, wie ein großer Luftballon, der nicht unter Wasser gehalten werden kann.

Die Bibel jedoch lässt uns in Jesus viel mehr sehen als einfach nur ein guter Mensch, der vor etwa 2000 Jahren gelebt hat. Die Heilige Schrift offenbart uns Jesus nicht nur als wahrer Mensch, sondern zugleich auch wahrer Gott. Jesus Christus ist gekommen, der Sohn Gottes dazu erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören! Er ist am Kreuz gestorben und vom Tod auferstanden. Das alles bekennen wir im Apostolischen Glaubensbekenntnis im 2. Artikel. Und sagen dann mit Luthers Erklärung dazu: „Ich glaube, dass Jesus Christus, wahrer Gott…, wahrer Mensch…, sei mein Herr!“

Die Bibel zeigt uns also nicht einfach einen Jesus, der vieles für sich getan hat, oder für die Leute damals, sondern unseren Herrn und Heiland, der das alles für dich und mich getan hat. Für dich und für mich wurde Jesus Christus Mensch. Für dich und für mich ist er am Kreuz gestorben, ist er vom Tod auferstanden und lebt und ist aufgefahren gen Himmel und herrscht als König. Er ist unser Herr! Er regiert über unser Leben. Und eben nicht der Teufel und seine Werke, nicht der Tod oder unsere Sünden.

Wir gehören diesem mächtigen Herrn und Gott, Jesus Christus, der uns von Sünde, Tod und von der Gewalt des Teufels erlöst hat.
Ist dieser unser Heiland gen Himmel gefahren, so eben nicht, um sich von der Welt zu verabschieden, um schlicht als Erinnerung in die Herzen der Leute gegenwärtig zu sein, ein gutes Vorbild für uns Menschen, sondern um als siegreicher Herr zur Rechten Gottes, sein Königsamt in der ganzen Welt wahrzunehmen. In seinem Wort und besonders in seinen Sakramenten kommt er zu uns und ist er mitten unter uns, unser Herr zu sein.

Dank sei Gott!
Es grüßt,
Euer Pastor Helmut Paul